Entwickler – Was machen die eigentlich den ganzen Tag?
Die Frage stellen sich glaube ich viele Leute.
Da hocken die Typen einfach nur vor dem PC und sind am tippen. Die reden gar nicht viel und laufen wie aufgescheuchte Hennen herum, um Ausdrucke einzusammeln. Oder tragen Berge von Mappen mit sich.
Ne – die hocken den ganzen Tag da, kommen und gehen wann sie wollen und wie sie lustig sind.
Vor ein paar Wochen bin ich da über einen wunderschönen Artikel gestolpert.
Hier beschreibt Mike Hadlow seine Erfahrungen als Junior Developer in einem Kabel-TV Unternehmen.

Eine Abteilung fiel dadurch auf, dass die Kollegen rumwuselten wie Ameisen. Sie waren gestreßt, legten Nachtschichten ein und waren auch oft Wochenends am arbeiten.
Falls einer ein Problem hatte, versammelte man sich sofort an seinem Bildschirm und hat in einem riesigen Pulk das Problem gelöst. Ja, die Jungs waren wirklich schwer am schaffen.
In einer anderen Abteilung wurde der meiste Code von einer einzigen Person geschrieben – Dave.
Dave war verrufen, dass er viele Dinge zu kompliziert anpacke. Der Code war anfangs schwer zu verstehen, doch nachdem Dave ihn in die Grundlagen der OOP, Design Patterns und SOLID Principles eingeführt hat, war vieles leicht verständlich.
Änderungen waren schnell durchgeführt und durchs Unit Testing gab es auch kaum Bugs im Live-System.
Das Ergebnis war, dass die beiden gemütlich am Rechner saßen und allem Anschein nach wenig zu tun hatten. Mike machte jeden Tag pünktlich Feierabend, legte keine Nachtschichten und schon gar keine Arbeit am Wochenende ein.
Beide Abteilungen hatten ähnliche Anforderungen – die eine ging jedoch schlauer an die Sache ran.
Eines Tages hat das Management angekündigt, dass es Gehaltserhöhungen auf Basis der Leistungen geben werde.
Die Abteilung von Mike und Dave schnitt natürlich nicht so gut ab. Das Management hatte die Meinung, dass die Beiden nicht am Erfolg der Firma interessiert wären – so wie die hart arbeitenden Kollegen, welche nicht davor scheuten auch Abende und Wochenenden für das Wohlergehen der Firma zu opfern.
Da gibt es dann auch folgenden schönen Satz:
„It’s very hard to tell if that guy sweating away, working late nights and weekends, constantly fire-fighting, is showing great commitment to making a really really complex system work, or is just failing.“
Ich denke solche Leute gibt es überall.
Und weiter geht es mit:
„Software development often isn’t done well in a pressurised, interrupt driven, environment.“

Ich denke diesem Zitat stimmt jeder von euch zu. Nichts ist schlimmer als ständig Unterbrochen zu werden. Man braucht Ewigkeiten um sich Gedanklich wieder in den Code an dem man gerade war zurückzufinden. Klar sind die Kollegen dann erstmal angepisst, wenn man sie wegschickt oder sagt sie sollen ein E-Mail schreiben. Aber so ist das nunmal.